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Dennis Potgieter

Nov 11, 2022

Die 4 häufigsten Versicherungsbetrüge und wie man sie vermeidet
Die 4 häufigsten Versicherungsbetrüge und wie man sie vermeidet
Die 4 häufigsten Versicherungsbetrüge und wie man sie vermeidet

Die Bemessung von Versicherungsbetrugsfällen ist seit jeher ein schwer fassbares Ziel. Ein Verständnis über die Betrugszahlen zu erreichen, ist ein fortwährender Prozess. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Betrug durchschnittlich bis zu 20% der Kosten für Schadensfälle ausmacht. Um Versicherungsverluste besser verstehen zu können, schauen wir uns an, wie die Praxisbeispiele der vier häufigsten Betrugsfälle aussehen und auch wie Sie sie vermeiden können.

Was motiviert Betrüger zum Versicherungsbetrug?

Viele der Personen, die sich des Betrugs schuldig machen, agieren aus Verzweiflung über eine große finanzielle Notlage. Das ist jedoch nicht der einzige Grund für den Versicherungsbetrug. Weitere Gründe sind Gier, Sucht und Anspruchsdenken.

  • Organisierte Verbrechersyndikate scheuen sich nicht Versicherungsbeiträge für 3 Monate zu bezahlen, denn sie wissen, dass ihr Aufschlag auf die Erstattung von Schadensfällen mehr als das Dreifache der gezahlten Beträge ausmachen kann.

  • Vor Kündigung der Versicherungspolice übermitteln Kunden einen falschen oder betrügerischen Schadensfallanspruch, da sie die Versicherung als eine missgünstige Ausgabe erachten und daher aus allen über die Jahre gezahlten Beiträgen einen Nutzen ziehen müssen.

  • Der Betrüger wird von Inkassounternehmen heimgesucht und die einzige Art und Weise der Begleichung der Schulden ist die Einreichung eines betrügerischen Schadenanspruches.

  • Kunden können keine weiteren Darlehen oder Kredite bei Banken oder Finanzinstituten nehmen und der einzige Zugang zu Bargeld stellt die Einreichung eines betrügerischen Schadensanspruches dar.

Wie begehen organisierte Verbrechergemeinschaften Kfz-Versicherungsbetrug?

Organisiertes Verbrechen ist eine Kategorie der Bildung von transnationalen, nationalen oder lokalen Gemeinschaften hochgradig zentralisierter Unternehmen, die von Kriminellen geführt werden, deren Anliegen in der Durchführung illegaler Aktivitäten, meist für Geld und Profit, liegt.

In vorangegangenen Jahren haben wir uns an die Syndikate gewöhnt, die Unfälle inszenieren, die beschädigte Unfallfahrzeuge von Schrottplätzen aufkauften, diese dann versicherten und im Anschluss den Unfall, Diebstahl oder die Autokaperung inszenieren, um die Versicherungssumme ausgezahlt zu bekommen. Diese Verluste entstanden innerhalb der ersten Tage nach Beginn der Police. So wurde sichergestellt, dass nur wenige Nachweise zur Existenz des Fahrzeugs vorliegen und keine Zeit für die Inspektion vorhanden war.

Die Mitglieder des Syndikats waren zuerst die Versicherungsnehmer, stellten jedoch später fest, dass sie Personen unter Gelddruck benutzen können, was dazu führte, dass diese in diesen Teufelskreis hineingezogen wurden und es Versicherern erschwert wurde, solchen Verbrecherringen auf die Spur zu kommen.

Zusätzlich begingen diese Kriminellen ebenfalls Identitätsdiebstahl, indem sie personenbezogene Daten ahnungsloser Personen übermittelten, um Versicherungspolicen abzuschließen. Außerdem wählen sie wahllos Fahrzeugdaten in dem Ausmaß, dass dies das Kopieren von Daten von Fahrzeugen betrifft, die bei Händlern stehen und noch keine Besitzernachweise vorhanden sind. Und sie verwenden auch Daten von Fahrzeugen, die bis dahin unversichert, aber in Unfälle verwickelt waren.

Der Schadensanspruch wurde hier ebenfalls innerhalb der ersten Woche ab Beginn der Police übermittelt, so dass keine Zeit bleibt, um zu prüfen, warum die Daten zum eingetragenen Besitzer und Versicherungsnehmer nicht übereinstimmen. Zum Zeitpunkt der Feststellung von Ungereimtheiten und anschließender weiterer Untersuchung haben die Syndikatmitglieder bereits den Leihwagen abgeholt. Gebühren zur Freigabe wurden ebenfalls an nicht befugte Abschleppunternehmen für die Freigabe des Fahrzeugs bezahlt. Das Abschleppunternehmen und die Rechnung erweisen sich dann als erfunden und das Fahrzeug ist nicht auf dem Gelände des Abschleppunternehmens auffindbar. In manchen Fällen wurden die Fahrzeuge, die sich bei den Abschleppunternehmen befinden von ihren vorherigen Besitzern zurückgelassen, wodurch den Syndikaten die Verwendung dieser Daten erleichtert wird, da diese Fahrzeuge nie abgemeldet oder verschrottet wurden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist.

Wenn all diese Informationen bei der Untersuchung aufgedeckt werden, wurde das Leihfahrzeug bereits ebenfalls an eine ahnungslose Person vermietet, die bereits die Gebühren an die Syndikatsmitglieder bezahlt hat, oder das Fahrzeug wird gestohlen. Echtzeit-Analyse und Auslöser würden den Fortbestand ähnlicher Vorfälle wie diesem bis hin zur Phase der Bereitstellung von Leihfahrzeugen und potenziell ausgezahlten Schadensansprüchen vermeiden und dem Versicherer würden keine finanziellen Verluste entstehen.

Warum ist es wichtig, dass die Seriennummern von hochwertigen Uhren auf internationaler Ebene ausgetauscht werden?

Da Verbrechen derzeit weltweit zunehmen, scheuen sich heutzutage viele, hochwertige Uhren zu kaufen oder tragen, belohnen sich aber dennoch gern mit extravaganten Uhren, die sie versichern.

Bewaffnete Raubüberfälle, die auf diese hochwertigen Uhren abzielen, nehmen weiterhin zu und werden präzise von organisierten Verbrecherringen durchgeführt. In den meisten Fällen ist die Vorgehensweise ähnlich. Einige unter ihnen kennen diese organisierten Verbrechen vielleicht unter dem Namen "Rolex Gang" in Ländern wie Südafrika.

Es wurde festgestellt, dass der Versicherungsnehmer in den meisten Fällen an öffentlichen Orten wie lokalen Supermärkten, Einkaufszentren, Tankstellen und Restaurants, verfolgt wird. Spotter halten Ausschau nach Kunden, die diese hochwertigen Uhren tragen. Der Kunde, in diesem Moment versichert, wird dann verfolgt und wenn er an seinem Ziel ankommt, wird er in einen Hinterhalt gelockt und seine Uhr wird ihm geraubt.

Das Ziel ist hier immer die Uhr. Diese bewaffneten Diebe nehmen so gut wie nie andere Gegenstände mit, es sei denn, es ergibt sich eine Gelegenheit. Die Täter sind oft dreist und es können Aufnahmen von ihnen gemacht werden, auf denen ihre Gesichter erkennbar sind.

Bei solchen Vorfällen zeigt der Versicherungsnehmer normalerweise den bewaffneten Raubüberfall bei der Polizei an. Diese übermittelt die Uhr dann mithilfe der Seriennummer als gestohlen. Die Seriennummer und das Modell der Uhr werden dann in der Polizeidatenbank gespeichert.

Solch ein Vorfall ereignete sich im April 2019. Nachdem eine Untersuchung bezüglich der Uhr eines Kunden durchgeführt wurde, die im Oktober 2019 in einem Auktionshaus in China auftauchte, konnte der Ermittler dafür sorgen, dass die Uhr nicht verkauft wurde. Der Wert der Uhr, zum Zeitpunkt des Verlusts, belief sich auf etwa 600.000 RMB (36.000 USD). Dies wurde dadurch möglich, dass die Uhr auch beim herstellenden Juwelier international als gestohlen gemeldet wurde.

Jedoch ermöglichen diese üblichen Szenarien Betrügern die Möglichkeit, fiktive Uhren zu versichern und Verluste zu inszenieren. Diese Verluste erscheinen legitim. Anstelle sie also zu prüfen, streben Versicherer eine schnelle Schadensregulierung und das mögliche Auffinden der Uhr an. Die meisten internationalen und exklusiven Uhrenmarken haben Seriennummern und können bei den Herstellern als gestohlen gemeldet werden, was den Verkauf auf Auktionen unmöglich macht. Die Beschaffung und Zusammenstellung der Daten zu solchen Verlusten, besonders derer von Syndikatsmitgliedern, kann bei der Identifizierung von zu untersuchenden Fällen behilflich sein. Manchmal werden lediglich Bilder der Uhr als Nachweis präsentiert, und diese Bilder stammen aus dem Internet. Mit Hilfe von Tools zum Scannen von Bildern kann dies schnell erkannt und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet werden.

Wie kann Technologie beim Auffinden von gestohlenen Fahrzeugen behilflich sein?

Fahrzeugdiebstahl kommt viel häufiger vor, als wir uns das vorstellen. In vielen Fällen versucht das Versicherungsunternehmen das Fahrzeug wieder aufzufinden. Es muss dann schließlich dem Schadensanspruch stattgeben, da das Ortungssystem deaktiviert wurde. Es muss aber nicht soweit kommen. Dieses Praxisbeispiel zeigt eine andere Lösung und ein anderes Resultat des Schadensfalles auf.

Herr Z meldete den Diebstahl seines Fahrzeugs von seinem Wohnsitz in der Gegend von Bluff, KwaZulu-Natal, Südafrika. Als er sich auf den Weg zur Arbeit machen wollte, fand er sein Fahrzeug als fehlend vor. In der Nacht vor dem Diebstahl hatte er das Fahrzeug in seinem Hinterhof hinter einem Eingangstor mit Zugangskontrolle geparkt.

Als seine Frau am nächsten Morgen aufstand, stellte sie fest, dass ihr Zugangstor geöffnet worden war. Bei näherer Betrachtung des Vorfalls wurde ihnen bewusst, dass das Fahrzeug gestohlen worden war und weder am Tor noch dessen Motor erkennbare Schäden vorhanden waren.

Herr Z zeigte den Diebstahl sofort bei der Polizei an und informierte sein Ortungsunternehmen, um sein Fahrzeug ausfindig zu machen und wiederzufinden. Dann geschah das Unvorstellbare: Herr Z wurde informiert, dass das in seinem Fahrzeug eingebaute Ortungssystem gefunden wurde. Sein Fahrzeug blieb aber weiterhin verschwunden.

Jede Hoffnung auf ein Auffinden wurde bereits aufgeben, da niemand mehr daran glaubte, dass sein Fahrzeug aufgefunden werden könnte. Nun ging es darum, den Verlust zu verifizieren und die Auszahlung für den Schaden zu formulieren. Die für den Schadensfall zuständige Prüferin wurde jedoch sofort aktiv. Sie wusste, dass das Fahrzeug mit einem aktiven iDrive-System ausgestattet war und beauftragte die Nachverfolgung des Fahrzeugs.

Kurz darauf erhielt die Prüferin gute Nachrichten. Das iDrive-System des Fahrzeugs war weiterhin aktiv und das Fahrzeug konnte zu einem bestimmten Ort in Südafrika nachverfolgt werden. Das Fahrzeug wurde mit Hilfe der Polizei sichergestellt. Die Polizei konnte außerdem drei Verdächtige festnehmen und weiteres mutmaßliches Diebesgut sicherstellen.

Es wurde angenommen, dass der Ersatzschlüssel des Fahrzeugs für den Diebstahl verwendet wurde, da der Versicherungsnehmer ihn zum Zeitpunkt der nicht vorweisen konnte. Dies ließ den Verdacht aufkommen, dass der Versicherungsnehmer an der Inszenierung des Diebstahls seines eigenen Fahrzeugs beteiligt gewesen sein könnte. Das stellte sich als zutreffend heraus und zusätzliche Verbindungen im Netzwerk konnten anhand der Angaben der verhafteten Verdächtigen nachgewiesen werden. So wurden ebenfalls andere ähnlich inszenierte Verluste und Schadensfälle von Versicherungen aufgedeckt, in die diese Personen involviert gewesen sind. Durch den Abgleich bekannter Personendaten konnten wichtige Verbindungen hergestellt werden, die zur Aufdeckung eines ganzen Netzwerks an Personen und Objekten beitrugen, die an diesem organisierten Verbrechersyndikat beteiligt waren. Ihre Lösungen zur Betrugsermittlung und Systeme sollten in der Lage sein, solche Punkte für sie miteinander zu verknüpfen.

Die Vorlage geänderter Dokumente führt nicht zur Auszahlung ihrer Schadensanspruchsforderung

Ein weiterer üblicher Versicherungsbetrug besteht aus der Übermittlung von Schadensansprüchen mit geänderten Dokumenten, wie im folgenden Praxisbeispiel.

Die Sonderermittlungseinheit wurde dem Schadensfall eines gestohlenen Laptops zugewiesen. Hier wurde die Schadensanspruchsforderung innerhalb eines Monats ab Beginn der Police eingereicht. Dieser Schadensfall wurde mithilfe der Betrugsermittlungslösung sondiert. Nach Befragung des Kunden wurden einige Unstimmigkeiten bezüglich des Verlustes festgestellt. Der Diebstahl war der Polizei nicht mitgeteilt worden und der Laptop wurde lediglich als verloren gemeldet. Der Verlust fand außerdem angeblich in einer anderen Provinz beim Besuch von Familienmitgliedern statt, dennoch konnten die Kontaktdaten dieser nicht angegeben werden.

Es wurde ein Eigentumsnachweis für den Laptop vom Kunden angefordert und er übermittelte dann eine Rechnung vom iStore, in dem er den Laptop gekauft hatte, mit Angaben zur Zahlungsmethode. Der Kunde bestätigte, dass diese mit seiner Debitkarte über seine Bank erfolgte und er reichte ebenfalls seinen Kontoauszug ein, um den Kauf dieses Artikels nachzuweisen.

Nach einer tiefgehenden Prüfung wurde festgestellt, dass der vom Kunden eingereichte Kontoauszug gefälscht war, da die dortigen Angaben nicht mit denen des Kontos übereinstimmten. Anhand der Metadaten wurden Änderungen am Inhalt des Dokuments erkenntlich.

Kurz danach rief der Versicherungsnehmer die Schadensregulierungsabteilung an, um mitzuteilen, dass er auf wundersame Weise seinen Laptop auffinden konnte und daher von seinen Schadensanspruchsforderungen nicht mehr Gebrauch machen würde. Noch am selben Tag kontaktierte die Geschäftsleitung des iStore den Prüfer und teilte ihm mit, dass er von einem anderen Versicherungsunternehmen eine Anfrage zur Validierung der exakt gleichen Rechnung erhalten hatte, die bereits zuvor angefragt worden war, allerdings für einen anderen Kunden.

Es wurde gemeinsam mit der anderen Versicherung ein Vergleich bei den Eigentumsnachweisen vorgenommen und festgestellt, dass die Dokumente auf dieselbe Weise gescannt worden waren und die gleichen Markierungen sichtbar waren. Es wurde weiterhin festgestellt, dass die Telefonnummer des Kunden und die E-Mail-Adresse dieselben waren, obwohl die Adresse und das Profil unterschiedlich waren. Nachdem all diese Angaben empfangen und analysiert worden waren, konnte bestätigt werden, dass es sich hier um Identitätsdiebstahl handelte und diese Schadensanspruchsforderung genug war, um den Kunden wegen Betrugs festzunehmen.

Wie können Sie Betrug bei Schadensfällen vermeiden?

Wenn man all diese Beispiele von ausführlich geplanten Betrugsfällen sieht, kommt die Frage auf, wie man seine ehrlichen Kunden schützen und Betrug bei Schadensfallforderungen vermeiden kann. Die Antwort ist Technologie.

Das proaktive Erkennen von Betrug vor der Auszahlung von Ansprüchen und die Verbesserung der Analysen sind derzeit einige der Prioritäten von Versicherungen im Kampf gegen Betrug. In der Versicherungsbranche stellt sich der Betrug meist erst in der Phase der Schadenregulierung heraus oder wenn ein Schadensersatz bereits ausgezahlt worden ist. Heute spielen Analyse zusammen mit Betrugsbekämpfungsvorschriften eine wichtige Rolle in der Identifizierung potenziell betrügerischer Policen sowie fiktiver Schadensfälle.

Darüber hinaus sind Daten ein wichtiger Beitrag zum Entwurf der Auslöser für Betrugswarnungen. Daten werden extrahiert, zur Kenntnis genommen und verzweigt, um Verhaltensmuster zu identifizieren und analysieren. Ohne die Qualität und Quantität der Daten ist es fast unmöglich, diese Auslöser für Betrugswarnungen zu schaffen oder eingehende Analysen zu ermöglichen, um die bereits geschaffenen Vorschriften weiter zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit einer Plattform, die das Wachstum von Informationen ermöglicht, ist ebenso wichtig wie die strengere Bewertung nützlicher Datenpunkte.

Die Lösung ist eine End-to-End-Plattform mit modernsten Analysefähigkeiten, die von einer sich stets weiterentwickelnden KI unterstützt werden. So können Sie Betrugsfälle in unterschiedlichen Phasen noch vor der Auszahlung von Ansprüchen aufdecken.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Chancen mithilfe von Betrugsbekämpfung maximieren können, dann laden Sie sich unser Versicherungsbetrugsreport 2022.

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